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Kommerzialisierung im Fussball – es gibt sogar börsennotierte Vereine

Ein Gastbeitrag von Adriana Bell

Die zunehmende Kommerzialisierung im Fussball ist ein umstrittenes Thema. Zum einen trägt sie zu einem besseren Erlebnis für die Fans bei, zum anderen macht sie genau das Gegenteil. Tatsächlich sind wir sogar an einem Punkt angelangt, bei dem viele Vereine an der Börse mitmischen. Generell lässt sich sagen, dass Fussball immer mehr zu einem Business geworden ist und es zahlreiche Menschen gibt, die durch den Sport ihren Lebensunterhalt verdienen. Wie sich das im Spezifischen äußert, soll hier geklärt werden.

Fußball liegt in Stadion auf dem Rasen

Nicht alle guten Fussballvereine sind an der Börse

Nur weil es immer mehr börsennotierte Vereine gibt, heißt das noch lange nicht, dass alle guten Fussballvereine an der Börse mitmischen. Ein gutes Beispiel ist der FC Bayern München, dessen Aktien nicht an der Börse gehandelt werden. Genaugenommen gibt es sogar nur einen einzigen Verein, der Umsatzerlöse von einer halben Milliarde Euro überschreitet und an der Börse aktiv ist – der Traditionsclub Manchester United. Mit 12 Siegen im FA-Cup sowie 20 Meistertiteln in der Premier League ist er der stärkste börsennotierte Verein. Sollten in Zukunft weitere gute Fussballvereine ihre Aktien an der Börse handeln, könnte sich das schlagartig ändern.

Mehr Wettbewerbe bedeuten mehr Geld

Wahrlich nicht alle Fans und Spieler sind davon begeistert, dass die FIFA immer mehr Wettbewerbe aus dem Boden stampft. Ein gutes Beispiel dafür ist die UEFA Nations League, welche erstmals im September 2018 ausgetragen und souverän von Portugal gewonnen wurde. Natürlich haben solche Wettbewerbe etwas Gutes, da sie mit zusätzlicher Unterhaltung einhergehen. Wer beispielsweise gerne Fussballwetten Champions League abschließt, dürfte sich auch über Wetten auf die UEFA Nations League freuen. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass mehr Wettbewerbe nicht nur mehr Geld bedeuten, sondern auch mit einer höheren Belastung für die Spieler einhergehen.

Stadionbesuche werden immer teurer

Natürlich werden Preise durch die Inflation beeinflusst, aber die Kosten für Stadionbesuche steigen doch ein wenig zu schnell an. Während ein Besuch im Stadion – zumindest für Bundesligaspiele – in der Vergangenheit für die meisten Fans ohne große Probleme bezahlbar war, hat sich das inzwischen geändert: Gerade die Preise für Sitzplätze sind inzwischen ein echter Luxus. Da ist es natürlich mehr als ärgerlich, dass die Ticketpreise ständig erhöht werden und der RB Leipzig ist nur einer von vielen Übeltätern. Es gibt praktisch keinen Profiverein, der in den letzten Jahren die Preise für Essen, Getränke und Tickets nicht massiv erhöht hat. Viele Fans sind über diese Entwicklung enttäuscht, da sie ihr Team gerne vor Ort anfeuern möchten. Das führt zu einer problematischen Entfremdung von Fanbasis und Profifussball.

Free-TV reicht oft nicht mehr aus

Glücklicherweise besorgen sich die meisten Free-TV-Sender zumindest die Lizenzen für wichtige Matches wie die der Nationalmannschaft. Trotzdem lässt sich nicht bestreiten, dass das Free-TV für viele Fans nicht mehr genug ist. Es gibt immer mehr Spiele, die nur in Sportbars oder mit Streaming-Diensten live angeschaut werden können. Das ist ein weiterer Punkt der aufzeigt, dass die Kommerzialisierung im Fussball in einem rasanten Tempo voranschreitet.

Inhalt des Gastbeitrages wird von BRN AG nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der BRN-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von BRN AG ausdrücklich ausgeschlossen!