Ein Gastbeitrag von Elisabeth Müller
Dadvan Yousuf ist ein Name, mit dem bisher nur die Wenigsten etwas anfangen können. Der 21- Jährige lebt mit seiner Familie in der Schweiz, wurde aber wie seine Eltern im Irak, im autonomen Kurdistan geboren. Aufgrund der kritischen Lage der Region sah sich die Familie gezwungen, zu fliehen. Sein Vater war der erste Angehörige, der in der Schweiz einen Neustart begann, ehe seine Frau samt den drei Söhnen um Dadvan im Jahr 2003 nachzogen. Seit dem jungen Kindesalter lebt Yousuf nun in Ipsach, wo seine Geschichte und die seines Erfolges mit Kryptowährung begann.
Die digitalen Gelder wie Bitcoin und Co. finden in der breiten Gesellschaft immer mehr Anklang. Zum einen als Zahlungsmittel, das vor allem im Netz immer mehr Akzeptanz findet, zum anderen durch die Funktion als Anlageobjekt. Eine Investition in Krypto kann durchaus profitabel sein, wenn man sich die Kursverläufe der letzten Jahre anschaut. Zwar sind die Schwankungen nach wie vor enorm, doch im Grossen und Ganzen konnten deutliche Gewinne verzeichnet werden. Deshalb beschäftigen sich immer mehr Interessierte mit der Frage, wie Bitcoin kaufen in der Schweiz funktioniert und welche Möglichkeiten es gibt.
Eine Frage, mit der sich Dadvan Yousuf schon vor einigen Jahren beschäftigte. Seine Kindeszeit in der Schweiz war von Armut geprägt, da die Familie lediglich im Land geduldet wird und die eigenen Mittel knapp bemessen sind. Bereits mit 11 Jahren stösst er in seinen Recherchen das erste Mal auf Bitcoin. Ursprünglich wollte Yousuf schlichtweg eine Option finden, den restlichen Familienangehörigen im Irak etwas Geld zu senden. Die einzige Alternative zu diesem Zeitpunkt war das Vertrauen in Reisende, die den Weg in den Nahen Osten ohnehin auf sich nahmen – ein enorm hohes Risiko. Auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten, der Familie zu helfen, findet er die noch extrem jungen Kryptowährungen, deren erster Vertreter – Bitcoin – nur zwei Jahre zuvor auf den Markt kam.
Mit wenigen Informationen und einer Menge Naivität, sieht Yousuf die vermeintliche Lösung seiner Probleme, da er denkt, Bitcoin sei bereits global etabliert. So packt er seine Spielsachen zusammen und verkauft sie im zarten Alter von 11 Jahren, um seine Angehörigen zu unterstützen. Die Kreditkarte seines Vaters nutzt er anschliessend, um seine ersten zehn Bitcoins zu erwerben – für unglaubliche 15 Euro. Der Grundstein für seine Karriere in der Kryptowelt hatte der interessierte Junge damit gelegt.
Von dort an, beschäftigt sich der junge Dadvan intensiv mit Kryptowährungen und allem was dazu gehört. Schon damals kann er finanziell erstmals Profit schlagen und baut seine Rücklagen aus. Wie erfolgreich sein Vorhaben ist, zeigt sich nur ein Jahr später im Jahr 2012. Der Wert eines Bitcoins liegt zu diesem Zeitpunkt nur knapp über 11 Euro und Yousuf beschliesst, 1000 Einheiten des digitalen Geldes zu kaufen. Im vergangenen November konnten verschiedene Kryptowährungen neue historische Höchstwerte aufstellen, bei denen der Bitcoin auf über 58.000 Euro anstieg. Damit hätte sein Einkauf einen Wert von über 58 Millionen Euro. Doch Yousuf verkaufte seine Einheiten nur zehn Monate später für das rund zehnfache des ursprünglichen Preises.
Seine finanzielle Lage litt darunter allerdings nicht, denn er hatte sich bereits im Feld der Kryptowährungen diversifiziert. So kaufte er schon 2016 Ethereum, die zweitgrösste Kryptowährung, gemessen an der Marktkapitalisierung, die erst im vorangegangenen Sommer veröffentlicht wurde. 2017 wurde er dann ganz offiziell der jüngste Selfmade-Millionär des Landes. Eine Ehre, die nur kurz hielt, da die erwähnte Volatilität der Kurse den Wert sinken liess. Rückblickend nur eine Etappe auf seiner Reise. Mittlerweile steht Dadvan Yousuf kurz vor seiner ersten Milliarde und damit auch vor der Auffrischung seines Titels zum jüngsten Selfmade-Milliardär der Schweiz. Sein Portfolio geht inzwischen deutlich über reine Krypto-Assets hinaus.
Neben dem Handel mit Kryptowährungen sorgte sein Interesse an diesem Thema dafür, dass er ebenfalls eine eigene Software entwickelte, die fundierte Prognosen zu Kursentwicklungen geben soll. Ausserdem gründete er eine Stiftung, die Krypto-Softwareentwicklung überwacht.
Yousuf ist einer der ganz grossen Gewinner der Kryptowelt und wurde für seinen Mut und sein Interesse belohnt. Das anonyme Handeln bereits im Jugendalter ist heute längst nicht mehr möglich, da der Markt mittlerweile entsprechend reguliert ist. Inzwischen konnte der Geflüchtete seiner Familie finanzielle Sicherheit bieten und auch einen Schweizer Pass nennt Yousuf sein Eigen.
Nun widmet er sich weiterhin den Kryptowährungen, auch wenn sein Fokus ein anderer ist. Das Thema der Nachhaltigkeit ist in diesem Bereich immer bedeutsamer geworden und er möchte Strategien entwickeln, das Schürfen von Kryptowährungen umweltfreundlicher zu gestalten. Wie erfolgreich seine ambitionierten Ziele sind, wird die Zukunft zeigen.
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