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Es ist ein düsteres Szenario, das Harm Bandholz zeichnet für 2024. Bandholz ist Wirtschaftswissenschaftler und Professor am Institut für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik an der FH Kiel. "Insgesamt gehe ich davon aus, dass 2024 nochmal ein ziemlich holpriges Jahr sein wird. China war bereits in den letzten Jahren ein Sorgenkind, großes Sorgenkind der Weltkonjunktur. Und es gibt erste Anzeichen, dass der Standort Deutschland aufgrund vieler unnötiger Unsicherheiten, die wir uns hier selber machen, deutlich an Attraktivität verliert." Lediglich die Entwicklung der Inflation ist einer der wenigen großen positiven Faktoren. US-Notenbank Fed und die EZB werden die Leitzinsen senken. Vor dem Hintergrund der anstehenden US-Wahl und der politischen Großwetterlage in Europa, einschließlich Deutschland, sieht Bandholz eine Verrohung der Sitten. Politik sollte unbedingt den Konsens suchen und die Mitte stärken. Zu viele Wähler sehen sich nicht mehr repräsentiert. In diese Lücke stoßen Parteien mit extremen Positionen. "Ich befürchte schlimme Wahlergebnisse. Aber ich habe noch selten so gehofft, dass meine Vorhersagen falsch sind, wie jetzt!"